Baden - Piazza-Feeling wie in Italien: Das «VapVap» will seine Terrasse erweitern und dadurch die Rathausgasse beleben

2022-08-27 04:01:08 By : Mr. SUPERLINK CHINA

Während der Coronapandemie durften Restaurants mehr Tische im Aussenbereich aufstellen als erlaubt. Nun hat das Restaurant VapVap ein Baugesuch eingereicht, um seine Terrasse weiterhin voll ausnutzen zu können. Das habe für alle Vorteile, finden die Betreiber.

Während der Coronapandemie war die Rathausgasse in Baden lange Zeit wie ausgestorben, die Schaufenster der Läden und Restaurants waren dunkel. Als die Restaurants im Frühling ihre Terrassen wieder öffnen durften, kehrte das Leben zurück – und wie: Die Gasse war voller Menschen, die vielen Tische gut besetzt, das Personal bewirtete seine Gäste mit grosser Freude und noch mehr Elan. Auch das Restaurant VapVap kehrte mit frischer Energie aus dem Dornröschenschlaf zurück.

Geführt wird das Lokal von Philippe Schuppisser und Stefan Krause. Die beiden legen grossen Wert auf gesundes, regionales und nachhaltiges Essen. Deshalb werden alle Speisen im Dampfsteamer gegart. So können nämlich nahezu alle Nährstoffe und Vitamine erhalten werden. Mit diesem Gedanken – eine gesunde Alternative zu Fast-Food zu bieten – haben die jungen Gastronomen das Restaurant im November 2020 eröffnet. Mitten in der Krise.

Während den ersten zwei Monaten lief das Geschäft gut. «Wir sind voller Energie und mit grossem Zulauf gestartet», sagt Schuppisser. «Dann kam der Lockdown-Hammer und wir mussten uns umorientieren, mussten auf Delivery und Take-Away setzen.» Richtig aufwärts gegangen sei es aber erst im April 2021, als die Aussenbereiche wieder geöffnet werden durften.

Zu dieser Zeit hat die Stadt Baden – wie viele andere auch – ein Auge zugedrückt: Unter anderem verzichtete die Stadt auf Gebühren für die Nutzung des öffentlichen Raums – und erlaubte es, dass dieser grosszügiger bestuhlt werden konnte.

Das «VapVap» konnte seinen Aussenbereich während der Pandemie deshalb besser ausnutzen, als es dem Restaurant eigentlich erlaubt wäre. Laut Katasterplan dürfte es nämlich lediglich zwei Tische vor dem Lokal aufstellen – so hat dies früher auch das Vorgänger-Restaurant Saigon gehandhabt.

«Diese zwei Plätze reichen nicht aus, um das Restaurant rentabel zu führen», sagt Schuppisser. «Und sie decken das Bedürfnis unserer Gäste nach Aussensitzplätzen nicht ab.» Aus diesem Grund haben die beiden Betreiber ein Baugesuch eingereicht, das nun öffentlich aufliegt.

Sie wollen den Platz weiterhin maximal ausnutzen: Demnach sollen sie neu drei Tische mehr aufstellen können. Die Rettungsgasse für Polizei und Feuerwehr ist gemäss Schuppisser stets gewährleistet. Der Mindestabstand von vier Metern könne auch bei maximaler Bestuhlung eingehalten werden.

Eine weitere Möglichkeit zur zusätzlichen Bestuhlung bietet das gegenüberliegende «Ala Moana» sowie die benachbarte «Unvermeidbar» und das Restaurant Citadella. Nach Betriebsschluss um 19 Uhr sowie an deren Ruhetagen darf das «VapVap» auch ihren bewilligten Aussenbereich nutzen.

Nach Arbeitsende werde die Bestuhlung jeweils komplett abgebaut. «Diese Zusammenarbeit gibt uns die Möglichkeit, weitere vier Tische zu stellen», sagt Schuppisser. «Wir haben einen sehr familiären Umgang in der Rathausgasse und alle können ohne Neid voneinander profitieren. Das finde ich toll.»

In der zusätzlichen Nutzung des Aussenbereiches sieht Schuppisser zum einen ein grosses, finanzielles Potenzial. Zum anderen können auch die Gäste sowie alle Badenerinnen und Badener profitieren:

Dass dafür ein Baugesuch nötig ist, könne er zwar nachvollziehen. «Gleichzeitig finde ich es aber schade, dass man aus der vergangenen Zeit nichts gelernt hat und wieder zurück zur Vor-Corona-Norm gegangen ist», sagt er. «Im vergangenen Frühling und im Herbst, als die Zertifikatspflicht galt und viele nur draussen konsumieren konnten, und als die Stadt eine maximale Bestuhlung erlaubte, war die Rathausgasse attraktiv und lebte.»

Jetzt werden wieder Hürden geschaffen, die Baden unattraktiver machen würden. Schuppisser wünscht sich, dass die Stadt «die Attraktivität des Piazza-Gefühls erkennt» und die temporären Massnahmen langfristig beibehalten werden können.