Fußball: KFC Uerdingen trägt zwei Heimspiele auf einer Baustelle aus

2022-09-03 09:19:58 By : Ms. Sophia Liu

Krefeld Am Samstag kann der KFC Uerdingen erstmals seit dem 5. Mai 2018 wieder im Stadion Grotenburg spielen. Gegner ist der VfB Homberg. Die 2000 zur Verfügung stehenden Karten waren in wenigen Minuten vergriffen.

Bei der Einweihung eines Neubaus ist in den Tagen zuvor noch viele zu erledigen. Es ist ein Gewusel, viele packen an, viele wollen helfen. So ist es auch vor der Eröffnung eines Geschäfts oder Restaurants. Manches ist dann noch nicht so, wie es eigentlich sein soll, einiges wird noch auf den letzten Drücker erledigt.

Fünf Tage vor der Wiederinbetriebnahme des Stadions Grotenburg ist das anders. Gerade mal vier, fünf Personen nehmen sich dort der noch nicht abgeschlossenen Arbeiten an. Wer nun aber glaubt, alles sei bestens vorbereitet für die Rückkehr des KFC Uerdingen in seine Heimatstadt Krefeld, in der er fast vier Jahre lang kein Meisterschafts-Heimspiel austragen konnte, weil die Sicherheit der Zuschauer in dem maroden Stadion nicht mehr gewährleistet war, sieht sich getäuscht. Der Verein, der überglücklich ist, nicht mehr für teures Geld fremde Stadien anmieten zu müssen, kickt künftig auf einer Baustelle.

Erweiterungen 1975 auf 22.000 Zuschauer, 1979 auf 28.000, 1986 auf   35.000 Zuschauer.

Oktober 2018: Planungsbüro ermittelt Sanierungskosten für Drittligatauglichkeit in Höhe von 10,5 Millionen Euro.

November 2020: Planungsbüro erhöht Sanierungskosten auf knapp 17 Millionen Euro.

Frühjahr 2021: 450 Grotenburg Supporters nehmen Sanierung in Angriff.

Das wiederum ist nicht ungewöhnlich. Wer im Fußball herum gekommen ist, hat so manches Spiel in Stadien gesehen, die umgebaut wurden: in Aue, in Karlsruhe, in Saarbrücken und anderenorts.

Das Bild, das sich in der Grotenburg bietet, ist jedoch gleichermaßen ungewöhnlich wie gewöhnungsbedürftig. In einem Teilbereich der Westkurve wurden die so genannten Wellenbrecher entfernt: vor 30, 40 Jahren dienten sie der Sicherheit, heutzutage stellen sie ein Sicherheitsrisiko da, weshalb sie abgeschafft wurden. In diesem Block befinden sich nun 700 Stehplätze.

Noch irritierender ist das Bild, das sich dem Betrachter auf der ehemaligen Haupttribüne bietet. Hier werden 1300 Zuschauer auf Treppenstufen sitzen können. Die Plätze wurden per rot-weißem Klebeband eingeteilt und gekennzeichnet. Ob sich tatsächlich überhaupt jemand auf den harten Beton setzen wird? Für 20 Euro – ein gleichermaßen kostspieliges wie zweifelhaftes Vergnügen. Dass die Fans dennoch glücklich sind und dem Absteiger KFC die Bude einrennen, spricht für sich.

Und hätte der Verein nicht so treue und engagierte Anhänger, würde auch nach vier Jahren in Krefeld noch nicht wieder der Ball rollen. Das ist nämlich nur dank der Grotenburg Supporters möglich. Sie sind es auch, die in den zurückliegenden Tagen die noch notwendigen Arbeiten vorgenommen haben. Am Ostermontag wurden von den Supporters noch Abdeckungen und Sichtschutze angebracht. „Und vor den Spielerbänken wird in den nächsten Tagen auch noch der grüne Teppich ausgerollt“, sagt Marius Savic. „Damit es vernünftig aussieht und keine Stolperfallen vorhanden sind – Feinschliff. Wir freuen uns.“

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