Stockach: „Theater der Träume“ ist ein voller Erfolg: Miró-Soirée begeistert die Zuschauer | SÜDKURIER

2022-09-10 11:56:16 By : Ms. Trista Wang

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Der Platz im Alten Forstamt und dem Stadtmuseum stieß beim „Theater der Träume“ in der Miró-Ausstellung an seine Grenzen. Sowohl für die jungen Akteure als auch für die Besucher war die eineinhalbstündige Soirée eine große Herausforderung. Erstere mussten ihre Vorführungen ohne Bühne auf sehr beschränktem Raum darbieten, letztere saßen oder standen dichtgedrängt vor der Bedientheke der Stadtbibliothek oder in den Ausstellungsräumen.

„Es ist so schade, dass nur so wenige Leute diesen Genuss miterleben durften und eine Wiederholung nicht im Raum steht,“ so das Fazit einer durch und durch begeisterten Besucherin. Damit sprach die Dame vielen Besuchern aus der Seele. Dieses Projekt ist „nicht nur gelungen“, wie es Johannes Waldschütz, Leiter des Stadtmuseums und Stadtarchivs, dem SÜDKURIER gegenüber formulierte. Nein, es war wirklich ein künstlerischer Leckerbissen, den die restlos begeisterten Zuschauer geboten bekamen.

Wer waren nun die Künstler, die wahrlich über sich hinaus gewachsen sind? Es handelte sich um Schüler des Nellenburg-Gymnasiums, die im Fach Literatur und Theater von Martina Hartmann am Gymnasium unterrichtet werden. Hartmann hatte wegen des Projekts bereits im November erste Gespräche mit Kulturamtsleiterin Corinna Bruggaier geführt.

Den jungen Künstlern ist beim „Theater der Träume“ ein Spagat gelungen zwischen Mirós künstlerischen Werken und der Verarbeitung derselben in Literatur und Musik. Im Stadtmuseum haben die Akteure einen Riesenbogen in ihrer literarischen und musikalischen Reise gespannt.

Für die Musik sorgten Juliane Rath an der Marimba, Coralie Wallrabe an der Klarinette, Claudia Seeber und Charlotte Mader am Klavier und Odile Kubach an der Harfe. Literarisch boten die jungen Künstler Livia Kaiser und Nicolas Bruggaier unter dem Titel Miró-Leiter sehr gekonnt Textfragmente von Octavio Paz, Bertolt Brecht und Paul Éluard. Karla Maucher und Coralie Wallrabe zeigten bei der Veranstaltung in Anlehnung an Marc Chagalls „Daphnis und Chloe“ ein amüsantes Zwiegespräch zum Thema Liebe.

Sarah Aust, Sarah Schatz, Fabian Müller und Finn Trinkner machten einen Gedankenspaziergang zur Kunst Mirós unter dem Titel „Affe Rotpeter“, frei nach Franz Kafka. Hier wurde auch viel mit Verfremdung gearbeitet. So erklang auch schon mal die Melodie des Liedes „Es grünt so grün, wenn Spaniens Blüten blühen“ in Anlehnung an Barcelona, den Geburtsort von Joan Miró. Es wurde über Freiheit, Verstand, Vernunft und Illusion schwadroniert, bevor der Spaziergang mit „Gedanken sind frei“ endete.

Ein junger Künstler ist wegen seines unglaublichen Auftritts besonders zu würdigen: Was Cedrik Mußmann geboten hat, gehört auf eine größere Bühne. Sein Schlussmonolog aus Borcherts „Draußen vor der Tür“ sucht seinesgleichen und hat die Besucher der Veranstaltung zu frenetischem Beifall veranlasst. Und das zu Recht. Dem Schlusssatz des Museumsleiters Waldschütz kann man uneingeschränkt beipflichten: „Miró hätte diese Veranstaltung gefallen.“

Infos zu Ausstellung und Programm: http://www.stadtmuseum-stockach.de

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