Fußball: KFC Uerdingen startet erstmals seit vier Jahren in der Grotenburg

2022-09-17 11:17:53 By : Ms. Anna zhu

Krefeld Am 19. Juni ist Trainingsauftakt, am 7. August beginnt die Meisterschaft. Der KFC Uerdingen will erstmals seit vier Jahren seine Heimspiele wieder im Stadion Grotenburg austragen. In der Fußball-Oberliga scheint das möglich.

Dass ein Verein seine Heimspiele in seiner Heimatstadt bestreitet, ist eigentlich der Normalfall. Für den KFC Uerdingen ist es etwas ganz Besonderes. Denn vier Jahre lang war ihm diese Normalität versagt geblieben. Drei Jahre lang musste der Traditionsverein nach Duisburg, Düsseldorf und Lotte ausweichen – ausgerechnet in der Zeit, da er als Drittligist auf die nationale Fußball-Bühne zurückgekehrt war und gegen Traditionsvereine wie den 1. FC Kaiserslautern, Dynamo Dresden, 1860 München oder Eintracht Braunschweig spielte. Das war im herunter gekommenen Stadion Grotenburg aus Sicherheitsgründen nicht möglich. Nach dem Abstieg in die Regionalliga spielte der KFC in Velbert, ehe er mit einer Ausnahmegenehmigung und ohne Gäste-Fans seine letzten beiden Heimspiele der Saison in der Grotenburg bestreiten durfte. Beide Spiele waren mit 2.000 Zuschauern ausverkauft.

Jetzt wird vieles anders. Der KFC hat den neuerlichen Tiefpunkt hinter sich gelassen. Der Verein ist nach überstandenem Insolvenzverfahren schuldenfrei und wird von einem seriös agierenden Vorstand mit Damien Raths an der Spitze geführt. Er hat in Hermes Arzneimittel einen renommierten Trikotsponsor und gewinnt das Vertrauen langsam zurück. Sportlich wurde er in die Oberliga durchgereicht und will nun einen neuen Anlauf in Richtung Regionalliga nehmen.

Der erste Spieltag findet laut Rahmenterminkalender des FVN am 7. August statt. Letztmals in diesem Jahr rollt der Ball am 18. Dezember. Im neuen Jahr geht es ab dem 5. Februar weiter. Die Saison endet bei am 4. Juni.

Die erste Runde im Niederrheinpokal steigt ab dem 23. August. Der Termin für die Auslosung steht noch nicht fest.

Dass er in der Oberliga angekommen ist, ist für die vielen Fans traurig, aber für die Stadt ein Segen. Ihr bleibt ein weiteres Jahr der Schmach erspart, denn in der fünften Liga können die Uerdinger ihre Heimspiele im Stadion Grotenburg austragen – sofern Polizei und Feuerwehr zustimmen. Die vom Westdeutschen Fußballverband in der Regionalliga (oder noch höheren Klassen) geforderten Voraussetzungen entfallen. „Wir müssen bis zum 30. Juni dem Fußballverband Niederrhein nur unsere Mannschaften melden und den Spielort“, berichtet Andreas Scholten, der im Vorstand für die Bereiche Stadion, Verbandsarbeit, Spielbetrieb und Ticketing zuständig ist. „Vom Verband werden keinerlei Anforderungen gestellt. Es werden nur der Platz und die Kabinen abgenommen. Wenn die Sicherheitsbehörden keine Bedenken haben, und das dürfte in der Oberliga kaum der Fall sein, können wir in der Grotenburg spielen.“

Dass der Verein seine Heimspiele weiterhin in einem Provisorium austrägt, nimmt man beim KFC gern in Kauf. Denn es entfallen nicht nur hohe Mietkosten, die sich in den zurückliegenden vier Jahren auf rund fünf Millionen Euro beliefen, sondern die Blau-Roten sind vor allem wieder daheim – in ihrer Stadt, bei ihren Fans. „Dass uns an einer möglichst schnellen Fertigstellung der Grotenburg gelegen ist, versteht sich von selbst“, sagt Andreas Scholten und hofft, dass Sitz- und Stehplätze, VIP- und Presseplätze bald fertig gestellt werden. „Die Ausschreibungen laufen, jetzt müssen die Fristen abgewartet werden, aber es tut sich endlich was.“

Dass die Ertüchtigung des Stadions für Drittliga-Fußball zurückgestellt wurde, ist verständlich. Vier Pakete – Polizeiwache, Videotafel, Kameraüberwachung und Rasenheizung – wurden daher nicht ausgeschrieben, was bei Bedarf nachgeholt werden kann. Aber die Grotenburg soll jetzt so hergerichtet werden, dass sie Regionalliga-tauglich ist. Das soll bis zum  März 2023 geschehen. Dann könnte der KFC in seinem Lizenzierungsantrag tatsächlich wieder das Stadion Grotenburg als Spielort angeben. 

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