Pferderennen: Artländer Renntag bietet wieder großen Sport

2022-08-20 11:57:05 By : Ms. Rita Wu

Quakenbrück Der Artländer Rennverein feiert am 4. September seinen 120. Geburtstag. Ein Blick in die Historie verrät, wie dieser Event einen Kultstatus unter den Nordwestdeutschen Rennbahnen erzielte.

Am 6. September 1992 ­wurde der Artländer Renn­verein von 1902 nach 16-jähriger Rennpause wiederbelebt. Unter der Regie seines neuen Vorsitzenden Gerhard Karrenbrock und des Geschäfts­führers Hermann zur Lage ­gaben viele engagierte Helfer sowie Sponsoren dem Renngeschehen im idyllischen ­Hasepark an der Dinklager Straße 20 ein modernes Gepräge.

Damals richtete der Artländer Rennverein bereits neun Prüfungen für Galopper, Traber und Ponys aus. Ein Novum im Programm war der nostalgische Kutschenkorso und ein computergestützter Totalisator, der die Wetter schnell über Gewinnquoten informierte.

Erstmalig in seiner 120­jährigen Geschichte hält der Verein den Rennbetrieb nun 30 Jahre erfolgreich am Leben. Eine schöne Bilanz, die schwierigen Wetterlagen, dem Sterben der kleinen Renn­plätze und diversen Sicherheitsproblemen trotzte.

Die alten Gebäude rund um den Natursee wurden 1992 restauriert, 2000 Meter Rails gebaut und ein attraktives Rennprogramm auf die Beine gestellt. Seit 1992 lockt dieses einmalige Ambiente rund 10 000 Besucher ins Artland, wo Landschaftsplaner eine öde Graswildnis in ein Naturparadies für Flora und Fauna verwandelten.

Der Neustart avancierte zum Bilderbuch-Auftakt, denn zu Tausenden strömten die Besucher ins Hasepark-Stadion, das dem Ansturm personell noch so gar nicht gewachsen war. Voll besetzte Felder bei Trabern und Galoppern steigerten die Spannung bei den wettlustigen Zuschauern. Die Resonanz war hier überwältigend, denn an dem Wochenende liefen in ganz Nordwestdeutschland keine anderen Galopprennen.

Das Seejagdrennen, das ­übrigens schon seit 1949 im Programm ist, lockte bereits damals internationale Starter mit ihren Spitzenpferden aus den Niederlanden, Polen, ­Dänemark und Schweden ins Artland. Von Anfang an war der Erfolgstrainer Christian Freiherr von der Recke mit von der Rennpartie in Quakenbrück. Seit der Wieder­belebung lobt er wie viele andere Aktive das erstklassige Geläuf und den Volksfestcharakter der Veranstaltung.

Mit 22 Gespannen servierten die Kutschfahrer dem ­Publikum einen malerischen Farbtupfer inmitten des turbulenten Renngeschehens. Ein Leckerbissen vor allem für die ältere Generation, bei dem vor allem Kutschen aus dem Oldenburger Münsterland glänzten. Inzwischen sind die Wettumsätze auf über 122 000 Euro gestiegen, während dank der treuen Sponsoren insgesamt Rennprämien zwischen 50 000 bis 70 000 Euro aus­geschüttet werden.

Das Image des Quakenbrücker Renntages könnte derzeit nicht besser sein – er hat sich eine Spitzenposition unter den ländlichen Rennbahnen Nordwestdeutschlands erarbeitet. Aber wie ­Karrenbrock darlegt, ist die Durchführung eines erfolg­reichen Renntages kein Selbstläufer. In den vergangenen drei Jahrzehnten waren immer wieder Investitionen und viel „Manpower“ nötig, um den erlangten Kultstatus aufrechtzuerhalten: Es wurden elektrische Leitungen verlegt, die Tribüne erneuert, Rails Stück für Stück ersetzt und das Gelände regelmäßig gepflegt.

Die Folge des facetten­reichen Konzeptes: Das sportliche Niveau sowie das ein­malige Ambiente faszinierten Zuschauer wie Akteure gleichermaßen. Namhafte Jockeys und Sulkyfahrer (Traber) ­fühlten sich hier zu Hause und gaben alles, um die Besucher in Spannung zu versetzen. ­Geradezu spektakulär ist das atemberaubende Hindernisrennen durch den malerischen Natursee – da ist so mancher unfreiwillig baden gegangen. Es ist nicht nur eine Rarität unter deutschen Rennbahnen, sondern mit 12 500 Euro Siegprämie auch hoch­ dotiert.

Das atemberaubende Seejagdrennen gilt bis heute für Wetter, Akteure und Veran­stalter als finales Highlight des Tages, bei dem auch Deutschlands erfolgreichster Hindernis-Jockey Cevin Chan im Jahr 2017 nach über 1000 Rennen seine Abschiedsvorstellung gab. Auch die Trabrennfahrerin aus dem Oldenburger Land Katie Beer war bis 2019 immer eine gefürchtete Konkurrenz im Sulky auf der Quakenbrücker Rennbahn.

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