Spiking: Frauen werden bei Partys vermehrt mit Spritzen unter Drogen gesetzt | STERN.de

2022-08-27 04:05:56 By : Ms. Lisa Xue

Bezogen auf das Nachtleben hört man immer wieder von Vorfällen mit sogenannten "K.-o.-Tropfen" oder anderen Substanzen, die den Partygästen ins Getränk gemischt werden. In Großbritannien häufen sich jetzt allerdings Fälle, in denen den Opfern Substanzen mit einem Nadelstich versetzt werden. Einige Betroffene haben nun eine Petition gestartet.

Polizeibehörden in Großbritannien untersuchen derzeit die Fälle von insgesamt einem Dutzend Frauen, denen in Nachtklubs oder auf Partys heimlich etwas durch einen Nadelstich zugeführt wurde. Hinzu kommen seit September auffällig viele Fälle, bei denen den Opfern eine unbekannte Substanz ins Getränk gemischt wurde.

Die Polizeibehörde von Nottinghamshire verzeichnet besonders viele Übergriffe und berichtet, diese hätten alle auf verschiedenen Events stattgefunden. Die meisten Meldungen kämen von jungen Frauen, insbesondere von Studentinnen, so die Polizei. Allerdings meldeten sich auch junge Männer, die glaubten, eine Nadel injiziert bekommen zu haben. Im Zentrum Nottinghams werden nun die Patrouillen verstärkt, und die Polizei hat ein eigenes Team gebildet, um die Vorfälle zu untersuchen.

Eines der Opfer ist die 19-jährige Sarah Buckle. Sie war mit ihren Freund:innen in Nottingham feiern, als ihr jemand unbemerkt etwas mit einer Nadel injizierte. "Zuvor konnte ich klar sprechen, aber auf einmal habe ich kein Wort mehr herausbekommen", erzählt Buckle. Auch hätte sie nicht mehr aufstehen können. Von dort an erinnere sie sich an fast nichts mehr und erwachte am nächsten Morgen im Krankenhaus. An ihrer Hand stellte sie eine Einstichstelle fest. "Ich fühle mich missbraucht", so die 19-Jährige. "Ich habe schon vorher mal zu viel getrunken, aber das war etwas ganz anderes".

Nachdem sich die Vorfälle in Großbritannien häufen, hat die 24-Jährige Hannah Thomson aus Glasgow nun eine Petition gestartet. Darin fordert sie von der Regierung eine gesetzliche Vorschrift, nach der die Gäste durchsucht werden sollen, bevor sie einen Nachtclub betreten. Die Petition haben bereits 130.000 Menschen unterschrieben. "Die Resonanz ist so viel größer, als ich gedacht hätte", sagt Thompson. Die Kontrollen könnten ihrer Meinung nach mit Metalldetektoren oder durch Abtasten durchgeführt werden. "Lieber werde ich abgetastet, als eine Nadel in den Rücken zu bekommen", so die 24-Jährige.

Quellen: BBC, BBC, The Times

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